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Modem-Connects verbessern

(Windows 9x und NT)

Für Windows-Anwender, die sich per DFÜ-Verbindung ins Netz der Netze einwählen oder per Netzwerkkarte mit dem LAN kommunizieren, gelten jeweils andere TCP/IP-Parameter als optimal. Die Einstellungen betreffen in erster Linie die sogenannten MaxMTU- sowie die damit zusammenhängenden RWIN- und MSS-Werte.

Das Kürzel MTU steht für die sogenannte Maximum Transition Unit einer Netzwerkverbindung und bezeichnet das grösstmögliche Datenpaket, das auf dem betreffenden Netz in einem Frame transportiert werden kann. Neben den eigentlichen Daten sind in dem Paket auch Header- und Trailer-Informationen enthalten, sozusagen die Zieladressen der Datenpakete.

Leider wird der Festlegung dieses MTU-Wertes viel zu wenig Beachtung geschenkt, zumal in Windows 95 die betreffenden Defaults für Modem-Benutzer zu hoch angesetzt sind und damit die bestmögliche Übertragungsgeschwindigkeit nicht gewährleistet ist. Doch auch Windows 98 lässt sich in diesem Punkt tunen.

Wie der Brief im Couvert

Um die Funktionsweise der MaxMTU und der dazugehörenden Parameter verständlich zu machen, eignet sich folgende Analogie: Stellen Sie sich vor, ein umfangreicher Brief wird Seite für Seite in jeweils einen Umschlag gesteckt, mit einem Absender versehen und an einen Briefkasten verschickt.

In der Dial-Up-Übermittlung entsprechen die zu sendenden Daten den Briefseiten und deren maximale Grösse dem MSS-Wert. Die Grösse der Couverts, in welchen die einzelnen Seiten verschickt werden, muss logischerweise jene der Datensegmente übertreffen und wird im oben genannten MaxMTU-Wert festgeschrieben.

Last but not least lässt sich, um bei unserem Beispiel zu bleiben, auch noch die Grösse des Briefkastens bestimmen. Mit dem Festlegen von RWIN lässt sich bestimmen, wie viel Daten der empfangende Rechner bekommen soll. RWIN ist im Normalfall 4-, 6- oder 8-mal so gross wie der MSS-Wert.

Werden auf einem System nun maximale MTU-Grössen festgelegt, die kleiner sind als jene, die standardmässig zur Verwendung kommen, so werden die Pakete fragmentiert, d.h. aufgesplittet. Die Daten müssen dann wieder zusammengesetzt werden, was den Transfer verlangsamt. Die Problematik besteht nun darin, dass je nach Windows-Version defaultmässige MaxMTU-Werte gesetzt werden, die einem optimalen Datentransfer via Modem abträglich sind.

Wie viel Speed ist realistisch?

Wenn man sich per Dial-Up-Adapter ins Internet einloggt, blendet Windows nach wenigen Momenten ein Verbindungsfenster ein, in dem die aktuelle Verbindungsgeschwindigkeit eingestellt ist. Wer etwa ein V.34-Plus-Modem verwendet, connected im Normalfall mit 33'600 kbps. Wie oben erwähnt, werden neben den eigentlichen übertragenen Daten noch Zusatzinformationen verschickt. Um ein Byte pro Sekunde zu übermitteln, wird deshalb im Normalfall eine Bandbreite von 9 bps benötigt. Die theoretisch maximale Geschwindigkeit von besagtem V.34-Plus-Modem beträgt demnach also gut 3,73 Kilobyte pro Minute (Modemgeschwindigkeit geteilt durch 9).

Dieser Maximalspeed hat allerdings nur theoretische Bedeutung, zumal optimale Internet-Verbindungen nur selten an der Tagesordnung sind. Während der Anwender auf diese Faktoren keinen Einfluss nehmen kann, ist es ihm dagegen möglich, wenigstens dafür zu sorgen, dass der lokale Rechner mit seinem Betriebssystem und Modem den Transfer optimal unterstützt.

Bevor es an die Optimierung der oben angesprochenen Systemparameter geht, sollte man zuerst einmal abklären, wie schnell die Daten tatsächlich übermittelt werden. Hierfür steht in Windows der Systemmonitor zur Verfügung, ein Tool, das Sie via Startmenü über Programme, Zubehör, Systemwerkzeuge, Systemmonitor aufrufen. Um diesen Geschwindigkeitstest durchzuführen, starten Sie am besten einen Download von einem schnellen Server. Meist eignet sich der FTP-Server Ihres Providers für das Vorhaben.

Alternativ können wir an dieser Stelle auch die in iSpeed integrierten Testfunktionen empfehlen. Die Shareware bietet den Vorteil, dass die ermittelten Testresultate gleich in einer History-Liste gesammelt werden können und so später zum komfortablen Vergleich zur Verfügung stehen.

MTU-Tuning mit Komfort

Wenn Sie nun feststellen, dass Ihre aktuelle Modemverbindung deutlich unter den Soll-Werten liegt, können Sie unter Umständen durch ein Tuning der besagten MTU-Werte ihre Verbindungsgeschwindigkeit deutlich optimieren. Wie die betreffenden Default-Einstellungen gehandhabt werden, ist von Windows- zu Windows-Version verschieden. Generell lassen sich die Werte hier wie dort in der Registry editieren. Einmal mehr möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es sich unbedingt empfiehlt, von der Systemregistrierung ein Backup anzulegen, bevor Sie daran Hand anlegen.

Um die MTU-Werte in der Registry zu editieren, ist allerdings kein manueller Eingriff notwendig, da verschiedene Utilities existieren, mit denen sich der Vorgang äusserst bequem erledigen lässt. Zu nennen sind insbesondere die kleinen Tools iSpeed und TweakDUN.

Zwingende Optimierung bei Windows 95

Am schlechtesten steht es um Windows 95, inklusive OSR2: Hier wird als Default ein MTU-Wert von 1500 verwendet, was für Netzwerkanwender angemessen ist, jedes Modem aber ausbremst. Für konventionelle Dial-Up-Verbindungen eignet sich ein MaxMTU-Wert von 576 am besten, auch Microsoft empfiehlt mittlerweile diese Einstellung.

Wie oben angetönt, lässt sich die Anpassung in Windows 95 ausschliesslich über eine Registry-Anpassung vornehmen, wofür verschiedene Werkzeuge zur Verfügung stehen. Eines der einfachsten und gleichzeitig komfortabelsten ist iSpeed. Das kleine Tool bietet mit der oben angesprochenen Testmethode einen einfachen Weg, um das Maximum aus dem System herauszuholen.

Flexibel: Windows 98

Dass in Windows 95 defaultmässig ein zu hoher MTU-Wert genutzt wird, haben mit der Zeit auch die Entwickler in Redmond begriffen, weshalb sie in Windows 98 eine Routine integriert haben, welche in der Lage ist, den Wert automatisch zu optimieren. Dazu hat der Anwender aber auch die Möglichkeit, den Parameter manuell festzulegen.

Öffnen Sie hierfür die Systemsteuerung und dann das Netzwerk-Applet. Hier klicken Sie doppelt auf den Eintrag DFÜ-Adapter, womit Sie dessen Eigenschaften aufrufen. Wenn Sie nun die Registerlasche Erweitert selektieren, sehen Sie links eine Listbox, aus der Sie die Einstellung IP-Paketgrösse wählen. Gleich daneben werden nun die Optionen Automatisch, Gross, Mittel und Klein zur Verfügung gestellt. Die Werte stehen für die MaxMTU-Einstellungen 576, 1000 und 1500, während das Betriebssystem mit Automatisch die optimale Einstellung selbsttätig regelt. Wird dabei eine Übertragungsgeschwindigkeit festgestellt, die langsamer als 128 kbps ist, so wird MaxMTU auf den Wert 576 gesetzt, im umgekehrten Fall auf 1500. Automatisch ist die Default-Einstellung, die auch von Microsoft empfohlen und bei der Installation eingestellt wird.

Nichtsdestotrotz lässt sich die Modem-Übertragungsrate aber in vielen Fällen weiter optimieren. Zwar dürfte sich die kleine Paketgrösse 576 für die meisten Anwender als optimal erweisen, doch schenkt man den Meldungen in den einschlägigen Newsgroups Glauben, so sollen mit noch kleineren MTU-Werten wie 512, 552 oder 556 sichtbar schnellere Durchsatzraten erzielt worden sein. Wir empfehlen deshalb, mit einem der oben genannten Tools TweakDUN bzw. iSpeed an den Einstellungen «herumzuschrauben» und die Resultate zu testen.

Nachhilfe für NT

Ähnlich wie Windows 98 arbeitet auch NT 4.0 mit einer standardmässigen MaxMTU-Einstellung von 576. Das Betriebssystem lässt sich allerdings dazu zwingen, alle Verbindungen, die nicht über das lokale Subnetz gehen, einer Kontrolle zu unterziehen und individuell die optimalen Werte zu ermitteln. Hierfür muss der Registry-Schlüssel

HKEY_LOCAL_MACHINE/SYSTEM/CurrentControlSet/Services/Tcpip/Parameters

ergänzt werden. Öffnen Sie die Registry an dieser Stelle und klicken Sie im Menü Bearbeiten, Neu auf den Eintrag DWORD-Wert. Nun erscheint der neue Eintrag im rechten Fenster und Sie können ihm die Bezeichnung EnablePMTUDiscover zuordnen. Machen Sie nun einen Doppelklick auf den neuen Registry-Wert und geben Sie in der sich nun öffnenden Dialogbox unter Wert die Zahl 1 ein. NT wählt nun automatisch für jede Verbindung die optimalen Einstellungen.

Parameter für den Datentransport

Parameter

Bedeutung

Standardwerte

MTU (Maximum Transition Unit)

Grösstes Datenpaket

576, 1000, 1500

MSS (Maximum Segment Size)

Grösstes Datensegment, das Winsock empfangen kann

MTU - 40

RWIN (TCP Receive Window)

Bestimmt die Datenempfangskapazität

4x, 6x oder 8x MSS

Downloads

Die beiden Tools iSpeed und TweakDUN finden Sie auch in der Download-Sektion von Infoweek Online.