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Zwei Monitore einrichten

(Windows 98)

Unzählige Anwender sind bei der Bildschirmarbeit auf mehr als eine Applikation angewiesen. Dabei geniesst derjenige den grössten Komfort, der alle Programmfenster mit einem Blick erfassen kann und nicht auf das ärgerliche Verschieben und Minimieren der einzelnen Fenster angewiesen ist.

An Einsatzmöglichkeiten mangelt es nicht: Man denke etwa an den Webdesigner, der einerseits in einem HTML-Editor seine Seiten gestaltet und daneben im Browser gleich das Resultat begutachten will, oder an einen Journalisten, der seine Artikel in Word verfasst und parallel dazu seine Recherchen im Internet erledigt. Ganz zu schweigen von Bankern oder Analysten, die gleichzeitig die unterschiedlichsten Informationsquellen im Auge behalten wollen.

In der Vor-Windows-98-Ära liess sich das beschriebene Vorhaben einerseits durch einen zweiten Rechner, andererseits mit einer kostspieligen Dual-Port-Grafikkarte realisieren. Last but not least existieren auch noch einige Speziallösungen.

Doch es geht auch deutlich günstiger: Windows 98 bietet mit dem Multimonitor-Support eine adäquate Lösung, die den gleichzeitigen Betrieb mehrerer PCI-Grafikkarten gestattet, womit sich der Desktop über alle an die Adapter angeschlossenen Monitore erstrecken lässt.

PCI und AGP sind Pflicht

Für einen solchen erweiterten Desktop lassen sich theoretisch bis zu neun PCI- und AGP-Grafikkarten zusammenschalten, was in der Praxis allerdings kaum von Bedeutung ist. Denn nur wenige Anwender besitzen neun stapelbare Monitore - ganz zu schweigen von der Tatsache, dass der PCI-Bus laut Standard nur maximal fünf Einsteckkarten unterstützt und dass Motherboards mit mehr als einem PCI-Bus nur gegen einen saftigen Aufpreis erhältlich sind.

In der Regel beschränkt man sich denn auch auf zwei bis drei Grafikkarten, die in den meisten Rechnern noch Platz finden. Allerdings muss es sich bei den zusätzlichen Karten um PCI-Adapter handeln, denn nur diese sind in der Lage, ihren Ressourcenbedarf mit allen anderen PCI-Geräten auszuhandeln. Veraltete ISA-Grafikkarten sind vom Multimonitor-Support ausgeschlossen.

Achten Sie auch darauf, dass Monitor und Grafikadapter einander leistungsmässig entsprechen. Eine Karte mit einem Megabyte Videomemory bedient mit Vorteil den 15-Zöller und nicht den 19-Zoll-Schirm.

Adapter-Voraussetzungen

Als wichtige Voraussetzung für den Multimonitor-Support müssen die teilnehmenden Grafikkarten DirectX 6.0 oder höher unterstützen. Damit stehen die Chancen recht gut, dass zwei beliebige Karten einträchtig nebeneinander ihren Dienst versehen. Bei allen modernen Grafikkarten, die seit Mitte 1998 produziert wurden, können Sie davon ausgehen, dass sie sich mit anderen PCI-Adaptern betreiben lassen.

Ob Sie auch ein älteres Gerät einsetzen können, darüber gibt im Einzelfall nur der Test durch Einbau der Karten Aufschluss.

Mögliche Inkompatibilitäten verringern Sie, indem Sie baugleiche bzw. identische Grafikkarten verwenden. Denn selten ist es die Hardware, die zu Problemen führt, sondern vielmehr Software in Form von Grafikkartentreibern, die sich nicht miteinander vertragen. Dazu ein Beispiel aus der Praxis: Grafikkarten verschiedener Hersteller, die aber beide mit dem RivaTnT-Chipsatz von NVidia arbeiten, werden nach ihrem Einbau zuerst problemlos erkannt, verweigern aber ihren Dienst, wenn der zweite Grafikkartentreiber installiert wird. Die Schwierigkeit liegt nun daran, dass sich die Treiber der beiden Hersteller nicht verstehen. Die Klippe lässt sich umschiffen, indem auf die Referenztreiber von NVidia zurückgegriffen wird, worauf beide Karten einträchtig ihren Dienst versehen.

Primäre und sekundäre Grafikkarten

Die installierten Grafikkarten sind nicht gleichberechtigt. Eine dieser Karten wird vom System zum primären Displayadapter erklärt. Den primären Adapter erkennen Sie bereits beim Hochfahren des Systems. Auf ihm zeigt das BIOS seine Startup-Informationen. Und auch die Startgrafiken von Windows werden auf diesem Bildschirm dargestellt. Auf allen anderen Bildschirmen zeigt sich während des Starts von Windows 98 dagegen ein DOS-Screen, auf dem hingewiesen wird, dass Windows die betreffende sekundäre Karte erkannt hat.

Welche Karte der primäre Adapter ist, bestimmt das BIOS auf einfache Art und Weise: Es ist die Karte im ersten PCI-Bus, die im Slot mit der niedrigsten Nummer steckt. Mehr über die PCI-Slot-Nummerierung erfahren Sie in Ihrem Motherboard-Handbuch. Wenn bei mehreren Adaptern nicht die gewünschte Karte der Primäradapter ist, müssen sie in den PCI-Slots vertauscht werden.

In einem AGP-System hat der PCI-Bus üblicherweise die Nummer 0, während der AGP-Bus die Nummer 1 besitzt. Das bedeutet, dass in einem AGP-System stets eine PCI-Karte die primäre Karte ist - es sei denn, das BIOS erlaubt die Umnummerierung von AGP- und PCI-Bus. Dem AGP-Bus wird dazu die Nummer 0 zugewiesen, während der PCI-Bus die Nummer 1 erhält. In einem Award-BIOS finden Sie die entsprechende BIOS-Option unter Integrated Peripherals - Init Display First.

Moderne Applikationen sind in der Lage, sich neben ihrer Bildschirmposition auch den Monitor zu merken, auf dem ihr Hauptfenster zuletzt geöffnet wurde. Immer wieder trifft man aber auf Anwendungen, die ihr Hauptfenster ausschliesslich auf dem Hauptbildschirm zur Anzeige bringen wollen. Nach dem Start der Anwendung lässt sich ein solches Programmfenster jedoch problemlos auf einen der sekundären Bildschirme verschieben. Auch der Vollbildmodus einer DOS-Anwendung wird im übrigen stets auf dem primären Adapter angezeigt.

Leider besitzt der Vollbildmodus einer DOS-Anwendung eine unangenehme Eigenart: Weil hier die Maus vollständig von der betreffenden Applikation kontrolliert wird, kann sie nicht mehr über den Rest des Desktop bewegt werden. Hier hilft nur die Umschaltung des DOS-Fensters in den Fenstermodus via Alt + Enter.

Der erweiterte Desktop

Bauen Sie mehrere Grafikkarten in den Rechner ein, werden die dafür benötigten Treiber wie gewohnt vom Hardwaremanager direkt nach dem Neustart von Windows automatisch angefordert und installiert. Anschliessend müssen Sie den Multimonitor-Support aktivieren. Wechseln Sie dazu in die Eigenschaften von Anzeige - entweder über den Aufruf des Befehls Eigenschaften aus dem Kontextmenü des Desktop oder über den Start des Anzeige-Applets aus der Systemsteuerung - und wählen Sie sodann das Register Einstellungen.

Im oberen Teil des Eigenschaften-Dialogs werden Sinnbilder für die verfügbaren Bildschirme gezeigt. Unmittelbar nach dem Einbau der zusätzlichen Karten sind diese per Voreinstellung deaktiviert. Sie lassen sich auch nur dann aktivieren, wenn der primäre Display-Adapter mindestens 256 Farben nutzt. Bei einer geringeren Anzahl Farben ist eine Aktivierung des Multimonitor-Supports nicht möglich. Ist diese Voraussetzung erfüllt, aktiviert ein Klick auf das jeweilige Monitor-Symbol oder ein Klick auf das Kontrollkästchen Windows Desktop auf diesen Bildschirm erweitern im Eigenschaften-Dialog den jeweiligen Monitor zur Erweiterung des Windows-Desktop. Windows macht Sie daraufhin über zwei Dialogboxen auf die allfälligen Konsequenzen aufmerksam.

Standardmässig werden die dem Desktop neu hinzugefügten Bildschirme in der VGA-Auflösung von 640x480 Pixeln betrieben. Um diese Einstellungen zu ändern, wählen Sie den zu verändernden Monitor entweder durch Klick auf das entsprechende Symbol im oberen Teil des Dialogs aus, oder Sie selektieren den Monitor aus dem Kombinationsfeld Anzeige. Bei der Wahl von Auflösung und Farbtiefe müssen Sie keinesfalls identische Werte für alle Monitore einstellen.

Wurden die Bildschirme entsprechend konfiguriert, legen Sie fest, welcher Teil des virtuellen Desktop wo auf welchem Monitor angezeigt wird. Dazu werden die Monitor-Symbole im oberen Teil des Anzeige-Dialogs per Drag&Drop verschoben. Auch hier ist maximale Flexibilität gegeben. Denn die Bildschirme müssen zwar Kante an Kante, jedoch nicht Ecke an Ecke angrenzen, wie in der gegenüberliegenden Darstellung verdeutlicht. Dabei zeigt sich auch, dass nicht der gesamte Bereich des erweiterten Desktop von Bildschirmen abgedeckt wird. Die nicht abgedeckten Bereiche sind dann einfach nicht verfügbar und können mit der Maus nicht bedient werden.

Troubleshooting

Der Betrieb mehrerer Grafikkarten in einem PC ist leider nicht immer ganz unproblematisch - vor allem bei Programmen, die auf dieses Feature nicht vorbereitet sind. Beispielsweise ist in vielen Fällen ein Systemabsturz vorprogrammiert, wenn man die losgelösten Menübalken von Office 97 auf einem Monitor darstellt, der nicht auch das Hauptfenster der Applikation zeigt.

Doch auch auf Seiten der Hardware ergeben sich mitunter Probleme. So unterstützen besonders ältere Motherboards oftmals nur dann mehrere Grafikkarten, wenn diese im ersten bzw. den ersten beiden PCI-Slots stecken. Und auch direkt auf einem Motherboard integrierte Grafikchips wie etwa der Rage-II-Prozessor lassen sich oft nicht im Multimonitor-Betrieb nutzen. Hier hilft nur die Abschaltung des On-Board-Chips und die Installation zweier PCI-Grafikkarten.

Auch fehlerhafte Programmkonfigurationen führen zu Problemen. Besonders unangenehm wird es, wenn die verfügbaren Grafikkarten einen 3D-Beschleuniger nutzen. Hier kann es passieren, dass ein 3D-Spiel den falschen 3D-Beschleuniger verwendet und die Anzeige auf einer weniger leistungsfähigen Grafikkarte und damit auf einem ungeeigneten Bildschirm stattfindet. Die meisten modernen Spiele erlauben daher die Auswahl des zu verwendenden 3D-Beschleunigers. Bei verschiedenen Games wird zu Beginn ein Dialog angezeigt, der die Auswahl des sogenannten Renderers sowie des zu verwendenden Geräts bietet.